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26. Februar 2006:

Spywarefirma attackiert Spywarekritiker

Ein bizarrer Streit ist zwischen dem engagierten Spyware-Kritiker Ben Edelman und der US-Firma 180solutions entbrannt. Edelman hatte kürzlich herausgefunden, dass das Werbe- und Schnüffelprogramm Zango der US-Firma 180solutions, die wegen ihrer Spionagesoftware unter Internetnutzern so bekannt wie berüchtigt ist, vielfach noch immer ohne Zustimmung des Nutzers in PCs installiert wird. Unter Ausnutzung von Sicherheitslücken wird Zango – so Edelman – von so genannten Affiliates der Firma unter die Leute gebracht. 180solutions dreht den Spieß nun um und wirft Edelman verantwortungsloses Handeln vor. Anstatt an die Öffentlichkeit zu gehen, hätte sich der Spyware-Kritiker und Harvard-Wissenschaftler, wie es sich gehört, zunächst an die Firma selbst wenden sollen.

Gentlemen’s agreement
Zwischen Softwareproduzenten und Sicherheitsindustrie gibt es ein so genanntes gentlemen’s agreement, eine Vereinbarung unter Ehrenleuten, dass neu entdeckte Sicherheitslücken nicht sofort öffentlich bekannt gemacht werden, sondern zunächst nur die betroffene Herstellerfirma informiert wird. Dem Softwareproduzenten wird damit die Möglichkeit gegeben, das Sicherheitsleck innerhalb einer angemessenen Frist zu beheben. Böswillige Hacker und Schadprogrammschreiber sollen dadurch keine Möglichkeit bekommen, die neue Sicherheitslücke auszunutzen.

Das Geschäftsmodell der Spywarefirma
Exakt auf dieses stillschweigende Übereinkommen bezieht sich die Firma 180solutions. Sie wirft dem engagierten Spyware-Kritiker und Harvard-Wissenschaftler Ben Edelman vor, er habe sich an diese Abmachung nicht gehalten. Edelman hatte auf seiner Webseite davon berichtet, dass das 180solutions-Programm Zango oftmals unter Ausnutzung von Sicherheitslücken auch gegen den Willen und ohne Wissen des Computernutzers installiert werde und den Nutzer-PC anschließend ausspioniere. 180solutions bestreitet, mit solchen „illegalen“ Installationen etwas zu tun zu haben. Zangos Schnüffelfunktionen bringen 180solutions nur dann Geld in Form von Werbedollar ein, wenn die Software auf möglichst vielen PCs verbreitet ist. Die Firma erwirtschaftet ihre Umsätze nämlich mit passgenauer Werbung, die meist in Form von Pop-Up- oder Pop-Under-Werbefenstern auf dem Monitor des Anwenders präsentiert wird. Je mehr User Zango installiert haben, desto höher sind die Klickraten auf die eingeblendeten Werbefenster. Und jeder Klick spült Geld in die Kassen der anrüchigen Firma.

180solutions will nichts gewusst haben
Verbreitet wird Zango vielfach über so genannte Affiliates. Das sind Partnerfirmen oder Privatleute, die für jede Installation, die über sie – wie auch immer – zustandekam, eine bestimmte Provision kassieren. Die wenigsten Surfer holen sich Schnüffel- und Werbesoftware wie Zango freiwillig in ihren PC. Dass diese Software dennoch so weit verbreitet ist, liegt daran, dass sich etliche „Vertriebspartner“ unlauterer Mittel bedienen und Sicherheitslücken ausnutzen, um Zango zu verbreiten. Wie Ben Edelman nun aufgedeckt hat, ist das in großem Stil der Fall. 180solutions tut nun erstens so, als habe die Firma von solchen illegalen Machenschaften nichts gewusst. Zweitens dreht sie den Spieß um und wirft Edelman vor, er hätte sich zuerst an die Firma selbst wenden müssen und dann erst an die Öffentlichkeit gehen sollen.

180solutions in der Opferrolle
„Wir standen mit Problemen da, weil Edelman in verantwortungsloser Weise Schlüsselinformationen über Sicherheitsprobleme zurückgehalten hat“, beschwerte sich Firmenchef Ken Smith. „Wir wären diesen Hinweisen selbstverständlich sofort nachgegangen und hätten die Probleme behoben.“ Edelman habe es jedoch vorgezogen, sich gleich an die Öffentlichkeit zu wenden. Edelman treffe deshalb die Schuld an Tausenden illegaler Zango-Installationen. Sean Sundwall, Pressesprecher von 180solutions setzte gleich noch eins drauf. Edelman habe ein neues Level der Verantwortungslosigkeit erreicht. „Ich weiß nicht, ob er das aus Gehässigkeit tut oder ob er einfach etwas beweisen will.“

Ein total kaputtes Geschäftsmodell
Edelman reagierte prompt. Der Geduldsfaden sei ihm gerissen, weil 180solutions Missbräuche in der Vergangenheit stets zu Eigen-PR verwendet habe, anstatt die Probleme zu beheben. Dabei sei der Firma meist schwer beizukommen. Einerseits bestünde sie in letzter Zeit verstärkt darauf, rechtlich einwandfrei zu arbeiten und ihre Software nur mit Einwilligung der Nutzer zu installieren. Andererseits besitze schon das Geschäftsmodell einer Firma, die ihr Geld mit Schnüffelsoftware verdient, einen faden Beigeschmack. „Deren Businessmodell ist einfach total kaputt“, erklärte Edelman.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/