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30. August 2006:

Ganz Spanien für zwei Stunden offline?

Ein Softwarefehler beim staatlichen Domainverwalter ESNIC hat in den Medien für Furore gesorgt. 400.000 spanische Webseiten mit der Länderkennung .es seien über Stunden hinweg nicht erreichbar gewesen, heißt es in zahlreichen Artikeln. Spanien sei aus dem Internet komplett verschwunden gewesen, wird berichtet. Doch das ist allenfalls die halbe Wahrheit. Fest steht, dass die Namensauflösung durch die DNS-Server der ESNIC, dem spanischen Gegenstück zur deutschen DENIC, auf Grund eines Softwarefehlers für zwei Stunden nicht mehr funktionierte. Doch die wenigsten spanischen Surfer werden diesen Fehler tatsächlich bemerkt haben. Der „größte Internet-Ausfall der Geschichte“ fand nicht im spanischen Cyberspace, sondern in der Fantasiewelt der Medien statt.

Unkritische Sensationsberichterstattung
„Spanien erlebt riesigen Internet-Ausfall“, weiß die Deutsche Presseagentur zu berichten – und alle beten diese Meldung völlig unkritisch nach. „Spanien verschwindet aus dem Netz“, heißt es etwa auch bei Spiegel online. Noch drastischer formuliert es die österreichische Computerwelt: „Ganz Spanien offline – Aufgrund eines Software-Fehlers verschwand ganz Spanien für zwei Stunden aus der Internet-Landkarte.“ „Verzweifelte Kunden riefen in Scharen bei öffentlichen Einrichtungen und Banken an“, beschreibt Spiegel online den spanischen Internet-Black-Out. Fand in Spanien also tatsächlich der Internet-Super-Gau, der komplette Ausfall des gesamten Internets statt?

Server-Ausfall bei der ESNIC
Ein Softwarefehler sei Schuld gewesen am temporären Ausfall der spanischen Registry-DNS-Server, heißt es auf der Webseite der spanischen ESNIC. Der Fehler sei im Zuge einer Aktualisierung der Datensätze, die routinemäßig alle acht Stunden durchgeführt werde, aufgetaucht. Die Server selbst seien funktionstüchtig geblieben. Aufgrund des Softwarefehlers sei jedoch eine sinnvolle Namensauflösung nicht mehr möglich gewesen. Der Ausfall des DNS-Servers habe rund zwei Stunden gedauert, von 15:15 Uhr bis 17:12 Uhr. Während dieser Zeit waren Webseiten mit der Endung .es über die DNS-Server der ESNIC nicht zu erreichen. Webdomains mit anderen Domainendungen wie .com, .net., .org oder .edu blieben von dieser Panne unberührt. Sie konnten von spanischen Webnutzern problemlos aufgerufen werden.

Telefonbücher des Internets
DNS-Server fungieren als eine Art Telefonbuch des Internets. Damit eine Webdomain wie www.it-news-world.de im World Wide Web gefunden werden kann, muss sie in eine numerische IP-Adresse umgewandelt werden. Diese Namensauflösung erledigen so genannte Domain-Name- oder DNS-Server. Sie arbeiten wie eine Vermittlungsstelle, liefern zu jeder Webdomain die passende IP-Adresse und verbinden anschließend weiter. Fällt ein solcher Server aus oder ist die Namensauflösung fehlerhaft, kann der Surfer nicht „weiterverbunden“ werden. Seine Surftour endet mit einer schnöden Fehlermeldung.

…und kaum einer hat’s gemerkt
Der Ausfall der zentralen DNS-Server beim spanischen Domainverwalter ESNIC ist gewiss eine nicht zu entschuldigende Panne. Insbesondere muss sich die ESNIC die Frage gefallen lassen, warum es dort offenbar keine Sicherheitsvorkehrungen gibt, die in solchen Fällen greifen könnten. Dennoch dürften die Auswirkungen, die der Ausfall der zentralen DNS-Server auf das spanische Internet gehabt haben mögen, eher gering gewesen sein. Denn die wenigsten Internetnutzer sind bei ihren Surftouren tatsächlich auf die Namensauflösung durch die zentralen ESNIC-Server angewiesen.

Kaum Beeinträchtigungen für spanische Nutzer
Die meisten Surfer in Spanien und anderswo gehen über die DNS-Server ihres Internetproviders, ihrer Firma oder ihrer Universität ins Netz. Anfragen gehen in aller Regel erst an diese untergeordneten DNS-Server und werden nur dann an die nationalen Server der ESNIC weitergeleitet, wenn diese Anfragen nicht beantwortet werden können, weil die angeforderte Webseite im DNS-Server-Cache der jeweiligen Institution nicht vorhanden ist – eine sinnvolle „Arbeitsteilung“, die die Performance im Netz gewaltig erhöht.

Lokale DNS-Server nicht betroffen
Die lokalen DNS-Server waren von der gestrigen ESNIC-Panne aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht betroffen. Dafür war der Ausfallszeitraum von knapp zwei Stunden zu kurz. Der notwendige, automatische Abgleich zwischen den lokalen DNS-Servern und den ESNIC-Servern findet vielfach nachts statt. Der Fehlerbericht der ESNIC erwähnt diesen Zusammenhang übrigens auch: Der Zugriff auf .es-Webseiten sei wegen der Möglichkeit, die lokalen DNS-Server zu nutzen, nur unwesentlich beeinträchtigt gewesen, heißt es hier sinngemäß.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/