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30. Januar 2007:

Umdenken bei der Musikindustrie?

Die Musikindustrie ist ins Grübeln gekommen. Schuld sind die anhaltend sinkenden Umsätze im Bereich der herkömmlichen Tonträger. Zwar können sich die Musikindustriellen weltweit noch immer über insgesamt steigende Absatzzahlen im legalen Downloadbereich freuen. Doch gleichen diese Zuwächse die Verluste im Bereich der herkömmlichen Musikdatenträger keinesfalls aus. Die Musikindustrie denkt deshalb offenbar über alternative Strategien nach, um trotz tendenziell sinkender Umsätze auch weiter im Geschäft bleiben zu können. Selbst DRM ist keine „heilige Kuh“ mehr, und auch die Kulturflatrate wird nicht mehr von vornherein abgelehnt. Eine Abkehr von der Strategie, Tauschbörsennutzer für alle Umsatzeinbußen verantwortlich zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen, ist allerdings kaum erkennbar. Im Gegenteil soll der harte Kurs noch härter werden. Im Visier stehen jetzt auch die Internetprovider.

Die üblichen „Totengräber“
Tauschbörsennutzer und wilde Privatkopierer sind die Totengräber einer Industrie, die noch immer nicht im digitalen Zeitalter angekommen ist. So jedenfalls sieht es die Branchenlobby der internationalen Musikindustrie. Sie kündigt demzufolge ein noch härteres Vorgehen gegen die Nutzer von Tauschbörsen an. Allein in Deutschland sollen in diesem Jahr pro Monat tausend mutmaßliche Nutzer von Tauschbörsen vor den Kadi gezogen werden.

Harte Gangart erfolgreich
Der Weltverband der Phonoindustrie (IFPI) machte erst kürzlich auf der Musikmesse Midem in Cannes deutlich, dass das Wachstum beim Online-Vertrieb von Musikdateien den weiterhin sinkenden Verkauf von herkömmlichen Musikdatenträgern nicht kompensieren könne. Man müsse die illegale Tauschbörsennutzung deshalb weiter mit allen rechtlichen Mitteln bekämpfen. Denn die digitale Piraterie sei „eine wirkliche Bedrohung des entstehenden digitalen Musikmarktes“, so John Kennedy von der IFPI. Zudem könne man mit dieser Strategie durchaus schon Erfolge vorweisen. Der harten Gangart der Musikindustrie sei es zu verdanken, dass die Zahl der Tauschbörsennutzer tendenziell zurückgehe. Warum dann aber die Musikverkäufe trotzdem weiter fallen, weiß auch die IFPI nicht.

Provider in der Pflicht
Einen Schritt weiter ging die IFPI in ihrem aktuellen, alljährlich erscheinenden Digital Music Report. Hier werden auch die Internetprovider in die Pflicht genommen. Sie sollen in Zukunft verstärkt zur Verantwortung gezogen werden, weil sie es ja sind, die den Musikpiraten erst den Zugang zum Internet gewähren. Die IFPI fordert die Internetprovider auf, die Zugänge zu den Tauschbörsen kurzerhand zu sperren. Dabei scheuen die Musikindustriellen auch nicht vor äußerst bedenklichen Vergleichen zurück. So wird die illegale Tauschbörsennutzung gern und geschmacklos mit dem Konsum von Kinderpornografie übers Internet verglichen. Wie bei der Sperrung kinderpornografischer Webseiten könnten die Provider eine ähnliche Taktik bei der Sperrung von Tauschbörsen anwenden.

Fällt DRM?
Zumindest ansatzweise sind allerdings auch andere, selbstkritischere Töne zu hören. So forderte erst kürzlich Rob Glaser, Chef der US-Firma Real Networks, dass die führenden Musikkonzerne ihre Online-Strategien endlich überdenken und davon abrücken sollten, ihre Kunden mit den Mitteln des Digital Rights Managements permanent zu gängeln. Glaser sieht gerade in der Inkompatibilität der Musikdateien der unterschiedlichen Anbieter einen großen Stolperstein auf dem Weg zum Massenmarkt für digitale Musik. Die fehlende Interoperabilität beispielsweise bei Musikdateien, die in Apples iTunes Music Store gekauft werden, sei das fundamentale Problem. Der Markt werde sich erst dann richtig entwickeln können, wenn er durch die unterschiedlichen DRM-Systeme der einzelnen Anbieter nicht mehr ausgebremst werde.

Schutz durch „Wasserzeichen“
Völlig will auch Glaser nicht auf Schutzsysteme verzichten. Dem Real-Networks-Chef schwebt allerdings vor, dass die einzelnen Musikdateien lediglich mit einem individuellen digitalen „Wasserzeichen“ versehen werden. Dadurch könnten Titel auf allen erdenklichen Endgeräten abgespielt werden. Im Falle eines Verstoßes gegen das Urheberrecht könnte anhand dieses Wasserzeichens ermittelt werden, wem diese Datei ursprünglich verkauft worden war.

Kunden wollen Autonomie beim Musikhören
Auch die renommierte US-Tageszeitung New York Times beteiligte sich an den Spekulationen über ein möglicherweise baldiges Ende der rigiden DRM-Systeme. Mindestens eine der vier großen Plattenfirmen werde bald davon Abstand nehmen und online Musik ohne DRM-Schutz verkaufen. Man handele damit im Kundeninteresse, heißt es. Musikfans möchten ihre Musik auf allen ihren Geräten und nicht nur im PC oder iPod abspielen können. Diesem Wunsch möchte man Rechnung tragen – sofern der Branchengigant iTunes mitspielt. Denn Apple verdient an den über iTunes verkauften Songs vergleichsweise wenig. Das größte Geschäft ist und bleibt der iPod. Und dieses Geschäft möchte sich der Konzern keinesfalls nehmen lassen.

Kulturflatrate?
Noch „revolutionärer“ klingt das, was IFPI-Hardliner John Kennedy kürzlich laut angedacht hat. Ebenfalls auf der Musikmesse Midem erklärte der IFPI-Chef, dass er Vergütungsformen wie die Kulturflatrate nicht mehr grundsätzlich ausschließen möchte. „Das ist ein Modell, über das man nachdenken kann“, so Kennedy. Auch hier seien die Provider gefordert. „Wenn die Internetanbieter auf uns mit dem Vorschlag einer Pauschallizenz für einen bestimmten Monatsbeitrag zukämen, würde ich sagen: Lasst uns drüber reden.“ Über die Höhe einer solchen Pauschalabgabe machte Kennedy allerdings keine Angabe.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/