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28. August 2006:

AOL 9.0 ist "Badware"

Ehemalige AOL-Nutzer wussten es schon längst. In unzähligen Beiträgen in den einschlägigen Hilfsforen haben sie ihr Leid geklagt – jetzt ist es „offiziell“: Die AOL-Software AOL 9.0 wurde von der US-amerikanischen „Stop Badware Coalition“ als so genannte Badware, also als „schlechtes“ bzw. schädliches Programm eingestuft. Die AOL-Internetzugangssoftware installiere heimlich zusätzliche Programme, zwinge den Nutzer zur Installation weiterer Software und füge dem Internet Explorer zwangsweise die AOL-Toolbar hinzu. Zudem lasse sich die AOL-Zugangssoftware nicht rückstandslos deinstallieren. AOL hat zugesagt, den Bericht zu prüfen.

Was ist „Badware“?
Die US-amerikanische „Stop Badware Coalition“ wurde Ende Januar dieses Jahres von Wissenschaftlern und Verbraucherschützern ins Leben gerufen. Sie wird finanziell von Internetunternehmen wie Google, Sun oder Lenovo unterstützt und hat sich eigenem Bekunden zufolge zum Ziel gesetzt, dem Nutzer die Kontrolle über den eigenen PC zurückzugeben. Firmen, die sich durch betrügerische Marketingpraktiken auszeichnen und schädliche Software verbreiten, sollen auf der Webseite der „Stop Badware Coalition“ an den Pranger gestellt werden. Unter „Badware“ werden Spionagesoftware, Adware und sonstige Schadprogramme, die dem Nutzer in der Regel heimlich untergeschoben werden, zusammengefasst. Das Projekt wird vom US-amerikanischen Berkman Center for Internet & Society an der renommierten Harvard Law School, dem britischen Oxford Internet Institute und der Verbraucherschutzorganisation Consumer Reports WebWatch betrieben. Neben anderen ist auch Internetpionier Vinton Cerf beratend für die Koalition tätig.

AOL verbreitet Badware
Mit der Einstufung der AOL-Zugangssoftware als Badware hat sich die Stop Badware Coalition erstmalig einen der ganz Großen der Internetbranche vorgenommen. Die bisherigen Reports betrafen in der Regel relativ unbedeutende, aber nichtsdestotrotz lästige Badware-Verbreiter wie EZThemes.com oder ThemeXP.org, die mit ihren Desktop-Hintergrundbildern gleichzeitig gefährliche Schadprogramme verbreiten. Auch Ad- und Spyware-Schleuder Kazaa stand bereits im Visier der eifrigen Badware-Bekämpfer. In ihrem jüngsten Report haben die Anti-Badware-Koalitionäre nun AOL und dessen Internetzugangssoftware unter die Lupe genommen und eindeutig als Badware identifiziert.

Der Nutzer wird entmündigt
AOL 9.0 installiert ungefragt zusätzliche Programme. So lautet der Hauptvorwurf, den die Stop Badware Coalition dem US-amerikanischen Internetzugangsanbieter macht. Bei der Installation wird dem Nutzer an keiner Stelle und zu keiner Zeit direkt erklärt, dass er neben AOL 9.0 weitere Software auf seinem PC installiert, noch wird ihm die Möglichkeit gegeben, die Installation dieser Programme zu unterbinden. Auch ansonsten übernimmt AOL 9.0 die Kontrolle über den PC des arglosen Anwenders. Im Internet Explorer wird wie von Geisterhand eine AOL-Toolbar installiert. Der Desktop wird mit zusätzlichen Icons und einer Suchbox in der Taskbar verziert, dem Internet Explorer werden automatisch Favoriten hinzugefügt. In AOLs Nutzungsbedingungen fehlt jeglicher Hinweis auf diese Vorgänge.

Keine vollständige Deinstallation
Ein weiterer Mangel der AOL-Zugangssoftware ist, dass sie sich nicht vollständig deinstallieren lässt. Zwei AOL-Programme laufen auch nach der Deinstallation auf den Nutzer-PCs weiter: AOLServiceHost.exe und AOLHostManager.exe. Sie lassen sich mit den herkömmlichen Mitteln nicht beseitigen. Die Stop Badware Coalition empfiehlt deshalb, die getestete AOL-Version keinesfalls zu installieren.

AOL meldet sich zu Wort
In einer ersten Stellungnahme verspricht AOL, den Bericht der Stop Badware Coalition eingehend zu überprüfen. Während die Firma zum Vorwurf der heimlichen Installation zusätzlicher Programme noch schweigt, schiebt man die Schuld an der nicht restlosen Deinstallation einem Softwarefehler in die Schuhe. Man arbeite bereits an einem Programmflicken, der dieses Problem beheben soll. Im Übrigen wird versichert, dass die Programme, die nach der Deinstallation weiterlaufen, völlig unschädlich seien.

AOL und die Anti-Spyware Coalition
Die Stop Badware Coalition ist nicht die einzige Organisation, die sich den Kampf gegen die Verbreitung von Schadprogrammen auf die Fahnen geschrieben hat. Im Sommer 2005 hatte bereits die Anti-Spyware-Coalition von sich Reden gemacht und Richtlinien zur Klassifizierung von Software vorgelegt. Dreh- und Angelpunkt dieser Klassifizierung ist der mutmaßliche Wille des „mündigen“ Nutzers. Programme, die sich heimlich in den Rechner schleichen und dort im Verborgenen etwas tun, was der Anwender nie erlauben würde, werden in die Spyware-Schublade gesteckt. Alle anderen Programme, die dem „mündigen“ Nutzer – wie auch immer – eine Erlaubnis zum Schnüffeln abringen, gelten nicht als Spionagesoftware. Sie behalten die Lizenz zum Schnüffeln – egal mit welchen Mitteln sie sich diese Erlaubnis auch besorgen. Die AOL-Zugangssoftware wurde hier noch nicht klassifiziert – kein Wunder: Internetprovider AOL gehörte neben Microsoft, Earthlink und Yahoo zu den Gründungsmitgliedern der Anti-Spyware Coalition.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/