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24. Mai 2006:

Droge Raubkopie

Mutterland des Raubkopierens bleiben nach wie vor die USA – zumindest im Hinblick auf den wirtschaftlichen Schaden, der den Softwarefirmen durch die Verbreitung und den Einsatz nicht lizenzierter Software entsteht. Die so genannte Piraterierate lag hier bei 21 Prozent. Der Umsatzausfall wird mit 6,9 Milliarden US-Dollar beziffert. In Deutschland stammt jedes vierte eingesetzte Programm aus illegalen Quellen. Die Piraterierate liegt bei 27 Prozent. Der Umsatzausfall der Softwareindustrie wird auf 1,9 Milliarden US-Dollar geschätzt. So lauten die neuesten Zahlen der diesjährigen Pirateriestudie, die das US-Unternehmen IDC im Auftrag der Business Software Alliance (BSA) durchgeführt hat.

Sinkende Piraterieraten
Die Pirateriestudie kann für das vergangene Jahr insgesamt positive Trends vermelden. Zum ersten Mal seit Einführung dieser jährlichen Untersuchung ist die Piraterierate weltweit rückläufig. Der Anteil raubkopierter Software an der Gesamtheit aller eingesetzten Programme fiel von 29 Prozent im Jahr 2004 auf 27 Prozent im vergangenen Jahr. Der Wert der illegalen Software sank weltweit um 1,5 Milliarden Euro. In mehr als der Hälfte der 97 untersuchten Länder ging die Piraterierate zurück, in 27 Ländern blieb sie auf konstantem Niveau. Ehrlicher wurden PC-Nutzer vor allem in Ländern wie China, Russland oder Indien. Traditionell liegt hier die Piraterierate besonders hoch. In China und Russland sank die Piraterierate um vier Prozent, in Indien um 2 Prozent.

Musterknaben
In der Liga der Musterknaben, also der Länder mit geringer Piraterierate, liegt Deutschland zusammen mit Dänemark, Schweden, der Schweiz und Großbritannien auf Platz 5 mit 27 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2004 sank die deutsche Piraterierate um 2 Prozent. Die niedrigste Piraterierate weisen die USA mit 21 Prozent auf, gefolgt von Neuseeland mit 23 Prozent und Österreich sowie Finnland mit je 26 Prozent. Ein Mekka für Raubkopierer scheinen Länder wie Vietnam und Simbabwe zu sein. Neun von zehn Programmen, die hier zum Einsatz kommen, sind unlizenziert. Auch Indonesien, China und Pakistan besitzen ähnlich hohe Piraterieraten.

Umsatzeinbußen
Der wirtschaftliche Schaden, der durch Softwarepiraterie entsteht, lässt sich an den Piraterieraten selbstverständlich nur schlecht ablesen. Die Schadenshöhe ist vielmehr abhängig von der Größe der jeweiligen nationalen Märkte. Eine relativ niedrige Piraterierate in einem Industrieland mit einem großen Softwaremarkt geht deshalb in jedem Fall mit einem hohen wirtschaftlichen Schaden einher. Aus diesem Grund führen die USA die Liste der Länder mit den höchsten Umsatzausfällen an. 6,9 Milliarden US-Dollar gehen auf das Konto von Softwarepiraterie. Im boomenden chinesischen IT-Markt belaufen sich die Piraterieschäden auf 3,9 Milliarden Dollar. In Frankreich entgingen der Softwarebranche 3,2 Milliarden Dollar. Deutschland liegt hier auf Platz vier: 1,9 Milliarden US-Dollar gingen der Softwarebranche durch nicht lizenzierte Produkte verloren.

Rückgang in Deutschland
Der zweiprozentige Rückgang der Piraterierate in Deutschland ist laut IDC im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen wurden im vergangenen Jahr weniger PCs gekauft. Es wurde also weniger neue Software benötigt. Zum anderen trage „die konsequente Arbeit der Strafverfolgungsbehörden, der BSA und ihrer Mitglieder Früchte“, meint jedenfalls Georg Herrnleben, Chef der BSA für Zentraleuropa. In die gleiche Kerbe schlägt Bundeswirtschaftsminister Michael Glos. „Der Schutz geistigen Eigentums insbesondere vor gewerblichem Missbrauch wird (…) zu einer vordringlichen Aufgabe von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft“, gibt der Minister gewohnt oberflächlich die Marschrichtung vor. Immerhin differenziert er zumindest ansatzweise zwischen nicht-kommerzieller und gewerblicher Nutzung.

Klein- und Mittelbetriebe klauen am meisten
Deutlicher als Glos bringt BSA-Chef Herrnleben die Problematik auf den Punkt. „Es existieren zwei Arten von Raubkopierern“, kommentiert Herrnleben die IDC-Studie. „Zum einen gibt es viele Privatanwender, die so eine Art Jäger-und-Sammler-Trieb entwickeln und jegliche Art von Software aus dem Netz saugen, auch wenn sie überhaupt nicht gebraucht oder verwendet wird.“ Zum anderen gebe es gerade im Bereich der klein- und mittelständischen Unternehmen eine Reihe von Firmen, die raubkopierte Software einsetzen. Dies Verhalten sei umso problematischer zu bewerten, als die verwendete Software „das alltägliche und unumgängliche Werkzeug für die erfolgreiche eigene Geschäftstätigkeit darstelle“. Daher müsse der reale Umsatzverlust im gewerblichen Bereich auch am höchsten eingestuft werden, meint Herrnleben.

„Die erste Dosis Windows ist kostenlos“
Die in der Pirateriestudie gelisteten Zahlen über die Umsatzausfälle, die den Softwareunternehmen entstehen, können allenfalls als grobe Schätzungen gewertet werden. Über die tatsächlich entstandenen Schäden sagen sie beispielsweise im Falle Microsoft recht wenig aus. Zwar kämpft Microsoft offiziell mit großem Aufwand gegen das Abkupfern seiner Betriebssysteme und Bürosoftware. Dennoch unterstellen Kritiker dem Konzern eine „hintergründige“ Geschäftstaktik. Ähnlich wie bei einem Drogendeal sei die erste Dosis Windows als Raubkopie gratis. Einmal auf Windows festgelegt bleibe der Nutzer dann bei diesem Betriebssystem hängen und kaufe Folge- und Zusatzprodukte aus dem Hause Microsoft. „Die erste Dosis ist kostenlos“, erklärte Professor Hal Varian von der Universität Berkeley. „Hat man erst einmal begonnen, ein Produkt zu verwenden, bleibt man auch dabei.“

„Solange sie stehlen, sollen sie unsere Software stehlen“
Jene Milliarden Dollar, die Microsoft pro Jahr durch Raubkopien entgehen, könnten – so eine Theorie der US-Tageszeitung LA Times – trotzdem die lukrativsten Verkäufe sein, die Microsoft niemals gemacht habe. Denn auch durch die illegale Verbreitung der eigenen Software werden Konkurrenzprodukte ausgestochen. Microsoft bleibe Marktführer, was sich insbesondere in Schwellenländern positiv auswirke. Um diese auf den ersten Blick frappierende These zu untermauern, zitiert die LA Times keinen Geringeren als Microsoft-Vordenker Bill Gates höchstpersönlich. In einer Rede an der Universität von Washington hatte der Microsoft-Gründer bereits 1998 erklärt: „Obwohl in China jedes Jahr etwa drei Millionen Computer verkauft werden, zahlen sie nichts für die Software. Eines Tages werden sie das aber tun. Und so lange sie Software stehlen, wollen wir, dass sie unsere stehlen. So werden sie auf eine gewisse Art abhängig und wir werden schon noch herausfinden, wie wir dann im nächsten Jahrzehnt dafür kassieren können.“ Liegt hier der Grund, warum sich Microsoft um gute Kontakte zur chinesischen Führung bemüht?

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/