Verwirrung um Patchtag bei Microsoft
Vorabinfos von Microsoft
Einmal im Monat wird bei Microsoft geflickt. Um Administratoren die Planung und Durchführung von Software-Aktualisierungen zu erleichtern, veröffentlicht der Softwarekonzern seit November 2004 bereits am Ende der Woche vor dem monatlichen Patch-Tag nähere Einzelheiten zu den geplanten Updates. Um böswilligen Hackern nicht die Arbeit zu erleichtern, werden dabei immer nur allgemeine Informationen bekannt gegeben. Der interessierte Windows-Nutzer erfährt meist lediglich, wie viele Sicherheitsbulletins herausgegeben werden. Noch nicht einmal die Anzahl der zu schließenden Sicherheitslücken wird erwähnt, denn ein Sicherheitsbulletin kann sich gleich auf mehrere Sicherheitsflicken beziehen. Wie informativ solche Vorabinformationen wirklich sind, mag dahin gestellt bleiben. Immerhin wird in der Regel darauf hingewiesen, wie gefährlich das jeweils zu schließende Sicherheitsloch nach Einschätzung des Softwarekonzerns ist.
Was geplant war…
In diesem Monat findet der Patch-Tag am Dienstag, den 13. September, statt. In der Vorabankündigung hieß es zunächst, Microsoft werde an diesem Tag zwei Updates zum Download bereithalten. Ein Sicherheitssammel-Update betreffe das Windows-Betriebssystem. Hier gehe es um Sicherheitslöcher, die als kritisch einzustufen seien. Das andere Update wurde als nicht sicherheitsrelevant eingestuft. Daneben sollte auch eine neue Version des Windows Malicious Software Removal Tool zum Aufspüren und Entfernen besonders verbreiteter Schadprogramme zur Verfügung gestellt werden.
Sicherheitslecks werden nicht gestopft
Es dauerte nur wenige Stunden, bis aus Redmond ein Dementi kam. Das Removal Tool werde es am Patch-Tag geben, hieß es nun bei Microsoft. Auch das nicht sicherheitsrelevante Update wird wie geplant online zur Verfügung stehen. Die als kritisch eingestuften Sicherheitslecks werden allerdings am Dienstag doch noch nicht gestopft. Es habe Probleme bei der Qualitätssicherung des Updates gegeben, hieß es aus Redmond. Die offenbaren Mängel des geplanten Sicherheitsflickens habe man erst gegen Ende der Testreihe festgestellt. Es müsse nachgebessert werden, was wiederum neue Tests erforderlich mache. Der eigentlich angepeilte Termin am nächsten Dienstag sei deshalb nicht einzuhalten.
Update für das Update
Bevor Microsoft ein Sicherheitsupdate anbietet, wird es auf Bits und Bytes unter den unterschiedlichsten Hard- und Softwarekonfigurationen genauestens überprüft. Nicht immer konnte sich der Windows-Nutzer auf die Qualität dieser Tests verlassen. Es gab immer wieder Patches, die trotzdem Mängel aufwiesen und ganz allgemein oder nur unter bestimmten Hard- bzw. Softwarebedingungen Fehler aufwiesen. Sicherheitsflicken wie das MS Update Q811493 vom April 2003 schienen gar mit der heißen Nadel gestrickt. Nach seiner Installation reagierte das geflickte Windows XP nur noch wie eine lahme Ente. Viele Programme starteten mit Verzögerung. Das ganze System schien in Zeitlupe zu arbeiten. Nach zahlreichen Anfragen und heftigen Protesten entnervter Windows XY-User mussten auch die Sicherheitsspezis aus Redmond eingestehen, dass die massiven Probleme auf das angebotene Update zurückzuführen waren. Das Sicherheitsupdate Q811493 war fehlerhaft – das Update musste upgedatet werden.
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