Neuigkeiten Übersicht

Dumm
gelaufen!

Lizenz zum Schmunzeln
Glosse der Woche

E-Learning - Lernen mit freier Zeiteinteilung - Wo immer Sie wollen! EDV-Schule Heil, Fulda

Spaß im Internet gibt's massenhaft, aber die Lizenz zum Schmunzeln finden Sie nur hier!
09. Oktober 2005:

Elefantenhochzeit zwischen MSN und AOL?

Die Elefantenhochzeit zwischen AOL und der Internetsparte MSN des Microsoft-Konzerns wird immer wahrscheinlicher – glaubt man den jüngsten Ausgaben des Wall Street Journals. Die Zeitung berichtet über eine Wiederaufnahme der Mitte September ergebnislos abgebrochenen Gespräche zwischen beiden Unternehmen. Damals hatten man sich weder über die Führung des neuen Unternehmens noch über technische Fragen einigen können. Sollte die Vereinigung beider Unternehmensteile gelingen, entstünde das weltgrößte Internetunternehmen. Das Angriffsziel heißt Google.

Geflirtet wird schon länger
Der Flirt zwischen Time-Warner-AOL und Microsoft begann nach immer noch unbestätigten US-amerikanischen Medienberichten bereits im Januar dieses Jahres. Inhaltlich ging es um die mögliche Zusammenlegung der Internetsparten beider Konzerne. AOL und das Microsoft Network MSN, das auch die Microsoft-eigene Suchmaschine MSN Search betreibt, sollten miteinander fusioniert werden. Zuvor soll der Softwarekonzern mit Hauptsitz in Redmond auch mit Yahoo gesprochen haben. Yahoo hat den Redmondern aber offenbar die kalte Schulter gezeigt und eine Fusionierung abgelehnt.

Zwei, die sich brauchen
Im Grunde könnten beide Unternehmensteile einen kräftigen Schub gebrauchen. AOL, das 2001 vom Time-Warner-Konzern übernommen worden war, gilt dort noch immer als ungeliebtes Kind und Verlustbringer. Der Internet Service Provider und Webportalbetreiber leidet seit Jahren vor allem im Mutterland USA unter erheblichem Mitgliederschwund. Börsenprofis bewerten den Konzernteil als Ballast, der den Aktienwert des Time-Warner-Konzerns stetig in den Keller ziehe. Eine Zusammenlegung mit MSN könnte AOL wieder auf die Beine helfen und vor allem im internationalen Geschäft den Rücken stärken. Aber auch Microsofts Internetsparte könnte von einem so genannten Merger of Equals, also von der gleichberechtigten Vereinigung beider Unternehmensteile, erheblich profitieren – insbesondere im Hinblick auf die hauseigene MSN-Suchmaschine.

MSN Search auf dem Weg nach unten
Der Suchmaschinenmarkt hat nichts von seiner Attraktivität auf Microsoft verloren. Schließlich gibt es hier eine Menge Geld zu verdienen. Doch mit der eigenen Suchmaschine will es trotz hoher Investitionen in die hausgemachten Suchalgorithmen immer noch nicht klappen. MSN Search – eigentlich als Wunderwaffe gegen Google konzipiert - leidet unter Nutzerschwund und hat suchtechnisch ein schlechtes Image. MSN steuert zwar mittlerweile mit einer groß angelegten Marketingkampagne gegen diesen Negativtrend an. Von ihrem Ziel, Google als Suchmaschine Nummer eins abzulösen, ist MSN Search allerdings noch meilenweit entfernt. Derzeit vergrößert sich gar der Abstand zwischen beiden Suchmaschinen. Im Juli dieses Jahres entfielen laut US-Marktforschungsunternehmen ComScore Networks nur 15 Prozent aller Suchanfragen auf MSN, ein Prozent weniger als im Vormonat. Andere Marktforscher sehen einen noch deutlicheren Nutzungsrückgang. Demgegenüber bescheinigt Nielsen/Netratings Yahoo einen Marktanteil von 23 Prozent und bestätigt Googles Suchmaschinethron. 46 Prozent Marktanteil sprechen eine eindeutige Sprache. Kein Wunder, dass Microsoft jetzt gegensteuern will. AOL kommt da gerade recht.

Ein schwerer Schlag für Google
Such- und werbetechnisch arbeitet AOL derzeit mit dem MSN-Konkurrenten Google zusammen. Rund elf Prozent des Umsatzes, den Google mit Werbung macht, stammen aus dem Geschäft mit AOL. Sollte das Techtelmechtel zwischen Microsoft und AOL zu einer Zweckehe beider Unternehmen führen, wäre das für Branchenprimus Google ein herber Schlag. Microsofts MSN Search würde Google beerben und AOL künftig mit Suchergebnissen und Werbeanzeigen beliefern – eine äußerst lukrative zusätzliche Einnahmequelle, die sich der Softwareriese aus Redmond kaum so schnell entgehen lassen dürfte.

Stiefkind Netscape Navigator
Wenn zwei zueinander finden, gibt es nicht selten einen Dritten, der danach allein im Regen steht. Dieser Dritte dürfte auf den Namen Netscape hören. Die Firma Netscape wurde bereits 1998 von AOL übernommen und hatte es bei AOL von Anfang an nicht leicht. Mutterunternehmen AOL schien sich die finanziell ausgeblutete Tochterfirma nur als Faustpfand gegen Microsoft gesichert zu haben. Nach der Netscape-Übernahme hatte AOL gegen Microsoft eine millionenschwere Wettbewerbsklage eingereicht. Darin hieß es, Microsoft habe den Netscape Browser, der einstmals die Nummer eins am Browsermarkt gewesen war, mit unfairen, widerrechtlichen Mitteln aus dem Geschäft gedrängt. Die Chancen für einen Erfolg standen so gut, dass Microsoft nachgeben musste und sich außergerichtlich mit AOL einigte. In diesem Einigungsverfahren konnte AOL mit der Drohung auftrumpfen, den Microsoft-Browser Internet Explorer künftig aus der AOL-Internetzugangssoftware zu verbannen und an seiner Stelle den eigenen Browser aus der Netscape-Serie einzusetzen. Rund 30 Millionen AOL-Kunden wären dann schlagartig und automatisch vom Internet Explorer zu Netscape gewechselt.

Was wird aus Netscape?
Microsoft sah die Gefahr. Man einigte sich erstaunlich schnell. Der Redmonder Konzern war danach um 750 Millionen US-Dollar ärmer und trat AOL außerdem den Internet Explorer für sieben Jahre zur kostenlosen Nutzung ab. Im Gegenzug nahm AOL die Schadensersatzklage gegen Microsoft zurück. Der Leidtragende war damals der Netscape Navigator. AOL brauchte ihn auf absehbare Zeit nicht mehr. Folglich wurde er nur noch stiefmütterlich behandelt und kaum noch weiterentwickelt. Auch die mit Pannen übersäte Veröffentlichung der 8. Version des Netscape-Browsers spricht im Grunde Bände. Ein wirkliches Interesse scheint AOL an Netscape nicht mehr zu haben. Ob Netscape die mögliche Elefantenhochzeit zwischen MSN und AOL überleben wird, ist deshalb mehr als fraglich.

Zurück zur News-ÜbersichtNach oben

Zurück zu den Brandneuen Lizenzen
Alfred Krüger: Angriffe aus dem Netz. Die neue Szene des digitalen Verbrechens.

Vorsicht Surftipps!
Ärztelatein, Falsche Viren, Film ab! Propaganda, Suppenseite, Fotografie, Frische Fische, Nachrichten, Freud, Filmfehler, Kultfilme, Boxen, Donald Duck, Musikseiten!

CD-Tipp des Monats:
Hier geht's zu den CD-Kritiken...
just books
JustBooks.de ist der Marktplatz für gebrauchte, antiquarische und vergriffene Bücher. Hier finden Sie alles: Vom antiquarischen Sammlerstück über Fach- und Studienliteratur bis hin zu Comics und Science-Fiction.
just books


Infos zu Ihrer Stadt
 
© Alfred Krüger http://www.akrue.de/