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04. Juni 2005:

AOL-PR mit Sicherheit

Wie viele Initiativen braucht das Netz, damit es sicherer wird? Wie viele Vereine sind erforderlich, damit der User endlich lernt, nicht jeden dubiosen Mailanhang aus purer Neugier anzuklicken? Und wie viele Räte braucht die Cyberwelt, um kinderpornografische und rechtsextremistische Inhalte wirksam zu bekämpfen? Der deutsche Ableger des US-amerikanischen Onlinedienstes AOL weiß die Antwort: Jedes Unternehmen sollte sich einen eigenen Sicherheitsrat gönnen. Und AOL ging gleich mit „gutem“ Beispiel voran: Medienwirksam wurde in der letzten Woche ein AOL-Sicherheitsrat ernannt. Prominente Zeitgenossen aus Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft ließen sich gern vor AOLs Karren spannen. Die Initiative „No Abuse in Internet“ (Naiin) übte scharfe Kritik und nannte den AOL-Alleingang „kontraproduktiv“.

AOL ist immer topp!
Der US-amerikanische Internetprovider AOL ist für seine medienwirksamen Alleingänge bekannt. So verkündete der Konzern Ende letzten Jahres zur Überraschung sowohl der Fachwelt als auch des Durchschnittsnutzers, dass das Spamaufkommen rückläufig sei. Wo? Bei AOL natürlich! Und warum? Weil AOL die Emails seiner Kunden besser filtert als alle anderen Maildienstleister! Mit anderen Worten: AOL ist topp! Übrigens nicht nur bei der Spambekämpfung, sondern auch, wenn es darum geht, das Internet sicherer zu machen und seine Nutzer besser vor den überall lauernden Netzgefahren zu beschützen. Exakt dieses Ziel hat sich der kürzlich ins Leben gerufene AOL-Sicherheitsrat auf seine wehenden AOL-Fahnen geschrieben. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine familiengerechte, sichere und gesellschaftsverträgliche Online-Welt zu gestalten“, erklärte Stan Laurent, Chef von AOL-Deutschland. Böswillige könnten eine solche Ankündigung auch als Drohung nach dem Motto missverstehen: Das WWW muss sauberer werden - was sauber ist, entscheidet AOL.

Nebenjobs für Prominente
Eine solche Initiative kommt nur dann in die Medien, wenn halbwegs prominente Unterstützer zum Mitmachen bzw. dazu bewegt werden können, ihren Namen für die Kampagne herzugeben. Tatsächlich hat es Großprovider AOL geschafft, eine beachtliche Zahl von prominenten Unterstützern zu mobilisieren. Abgeordnete verschiedener Parteien und Vertreter aus Wissenschaft, Kultur und Medien sind mit von AOLs Partie, darunter Zeit-Herausgeber Michael Naumann, Professor Klaus Siebenhaar, Leiter Development & Marketing Jüdisches Museum Berlin oder der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung Thomas Krüger. Vorsitzender des AOL-Sicherheitsrates ist der Direktor des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung Wolfgang Schulz. Ob sie alle wirklich kompetent genug sind und vor allem auch genügend Zeit haben, sich mit der schwierigen Problematik intensiv auseinander setzen, darf bezweifelt werden. Das Internet sicherer zu machen, ist keine Aufgabe, die man zwischendurch erledigt.

Was bitte ist „gesellschaftsverträglich“?
Einer derjenigen, die dem AOL-Ruf vermutlich gern gefolgt sind, ist Jürgen Büssow, Regierungspräsident der Bezirksregierung Düsseldorf. Büssow ist wegen seiner Sperrungsverfügung gegen Neonazi-Webseiten und wegen seines rigorosen Vorgehens gegen Kritiker seiner Verfügung nicht unumstritten. Der SPD-Politiker passte den Organisatoren bei AOL aber offenbar hervorragend ins Konzept. Denn wie sagte der Deutschland-Chef von AOL? Die Online-Welt müsse „gesellschaftsverträglich“ werden. Was gesellschaftsverträglich ist, entscheidet künftig also auch Herr Büssow mit.

„AOL-Sicherheitsrat ist kontraproduktiv“
Während der Großteil der Medien wiederkäut, was AOL in seiner Presseerklärung verbreiten lässt, meldet Arthur Wetzel, Präsident der Wirtschaftsinitiative „No Abuse In Internet“ (Naiin), heftige Kritik an der Gründung des AOL-Sicherheitsrates an. Diese Institution sei im Bemühen um mehr Online-Sicherheit absolut kontraproduktiv. „Es ist nicht verständlich, warum AOL im Alleingang eine Sicherheitsinitiative startet, statt sich bereits bestehenden branchenübergreifenden Initiativen anzuschließen“, erklärte Wetzel. Dadurch werde keinem Nutzer geholfen. „Wenn uns der Kampf um ein sicheres Internet eines gelehrt hat, dann das, dass er nicht durch Aktionen Einzelner bestritten werden kann“, fuhr Wetzel fort und forderte die Unternehmen der Internet-Branche generell zu mehr zu Zusammenarbeit untereinander auf. „Es ist erforderlich, dass man sich untereinander mehr koordiniert. Anders ist dem Missbrauch des Internet nicht beizukommen.“ In diesem Zusammenhang verwies der Naiin-Chef auf den von der Bundesregierung unterstützten Zusammenschluss „Deutschland sicher im Netz“, dem bereits zahlreiche Unternehmen der IT-Branche, aber auch andere Einrichtungen wie beispielsweise das Deutsche Kinderhilfswerk und der Deutsche Städte- und Gemeindebund angehören.

„No Abuse In Internet“
Naiin wurde im August 2000 von der IT-Branche zusammen mit zahlreichen Verbänden, Initiativen und Privatpersonen gegründet. Die Initiative sieht es eigenen Aussagen zufolge als ihre Aufgabe an, „Aufklärung im Internet zu betreiben und relevante rechtliche sowie technische Maßnahmen zu ergreifen“. Naiin hat sich die effektive Bekämpfung schädlicher und illegaler Internetinhalte sowie die Verteidigung demokratischer Werte im weltweiten Datennetz zum Ziel gesetzt. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Bekämpfung rechtsextremistischer und kinderpornografischer Webinhalte. Da es nicht ausreicht, solche Inhalte nur auf Landesebene zu bekämpfen, arbeit Naiin europaweit.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/