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01. April 2006:

Potenzpillen per Romanzitat

„The visitor made a sign which meant that he would never reveal this to anyone…“ – „Der Besucher machte ein Zeichen um anzudeuten, dass er dies niemals irgendjemandem weitererzählen würde…” – So beginnt eine Textpassage in Michail Bulgakovs Roman „Der Meister und Margarita“, geschrieben in den 1930er Jahren in Moskau, erstmalig gedruckt 1966/67 und in diesen Tagen zu zweifelhaftem Ruhm gekommen durch eine Flut von Spammails, die derzeit die Emailpostfächer dieser Welt überschwemmen. Die Spammer nutzen Bulgakovs Texte, um Spamfilter in die Irre zu führen. Denn eingebettet in den literarischen Text gibt es „Sponsorenwerbung“ nach dem Motto: „How to make your orgasms longer“. Übersetzung überflüssig.

Werbung für „Vi*gra“
Die Spammer dieser Welt sind ständig auf der Suche nach neuen Ideen, um ihren ungebetenen Werbemüll unter das Emailvolk zu bringen. Sie fälschen Absenderangaben, um Spamfilter auszutricksen und beim Empfänger den Eindruck zu erwecken, der Mailabsender sei vertrauenswürdig. Sie bauen bewusst Rechtschreibfehler in Betreffzeilen und Nachrichtentexten ihrer Spammails ein, damit der Spamfilter des Empfängers auf Reizworte wie „Viagra“ oder „Real Estate“ nicht anspringt, oder sie ersetzen einzelne Buchstaben durch Sternchen. Auf diese Weise wird aus „Viagra“ dann „Vi*gra“ und aus der Immobilienwerbung dann ein „Rael Etsate“. Eine neue Methode, Mailmüll zu verbreiten, besteht darin, Spamfilter durch literarische Texte mit eingebetteten Werbegrafiken in die Irre zu führen.

The Master and Margarita
Die britische Antivirenfirma Sophos hat in den letzten Tagen vermehrt Beispiele für diese neue Masche aus dem Netz gefischt. In allen Fällen wurden mit der Mail Auszüge des Romans „The Master and Margarita“ des russischen Autors Michail Bulgakov verbreitet. Nach gut zwanzig Zeilen Nachrichtentext folgte dann die Werbegrafik. Anders als bei früheren Spammails war diese Grafik nicht verlinkt. Der Linktext befindet sich nur in der Grafik selbst, der Empfänger muss sie also per Hand in seinen Browser eingeben. Auch dies ist eine Methode, um Spamfilter, die in HTML-Mails beispielsweise auf eingebettete Links reagieren, auszutricksen. In allen Fällen wurde für Pillen und Hilfsmittel zur Verbesserung der „sexuellen Performance“ geworben, wie Sophos IT-Slang-mäßig den Inhalt der Werbemails umschreibt.

Bulgakov würde sich im Grabe umdrehen
Diese Art der Spamverbreitung ist prinzipiell nichts Neues. Auch früher wurde bereits versucht, den eigentlichen Spaminhalt mit Witzen oder aktuellen Nachrichten zu verschleiern. Neu ist hier, dass die Spammer offenbar darauf bauen, dass die Mailempfänger tatsächlich so neugierig geworden sind, dass sie dem Hinweis, man möge den angegebenen Link doch bitteschön in seinen Browser eingegeben, auch tatsächlich befolgen. Vermutlich werden das auch einige Mailempfänger machen. Rücklaufquoten von unter 0,1 Prozent reichen oftmals schon aus, um eine solche Spammailkampagne erfolgreich und für ihre Urheber lohnenswert zu machen. Ob der längst verstorbene Michail Bulgakov den Erfolg seines erst postum veröffentlichten Romans vorausgesehen hat, mag dahingestellt bleiben, kommentiert Graham Cluley von Sophos diese neuerliche Spamtaktik auf Kosten des renommierten russischen Autors. „Doch ich gehe jede Wette ein, dass Bulgakov nicht voraussehen konnte, dass sein Roman einmal benutzt werden würde, um für Potenzpillen zu werben“, fügte Cluley hinzu.

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Alfred Krüger: Angriffe aus dem Netz. Die neue Szene des digitalen Verbrechens.

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© Alfred Krüger http://www.akrue.de/