Es gibt Dinge, die die Welt nicht braucht. Die Musik von „Modern Talking“ etwa oder die Lebensweisheiten eines Dieter Bohlen, egal ob sie per Bohlen-Buch oder per „Deutschland sucht den Superstar“ in die deutschen Wohnzimmer geblasen werden. „Im Herbst geht’s weiter“, droht RTL die nächste Staffel der Talentshow an. DSDS- und Dieter-Bohlen-Fans dürfen sich schon jetzt auf neue Nachwuchskünstler und bissige Bohlen-Kommentare freuen. DSDS-Verächter schauen sowieso nur heimlich zu.
Die Vermarktung der neuen Superstar-Staffel läuft bereits auf Hochtouren. Dieter Bohlen wird vermutlich längst im Studio sitzen und Songs recyceln, und der englische Computerspieleproduzent Codemasters arbeitet derzeit an einem Computerspiel, das zeitgleich mit der zweiten DSDS-Staffel über die heimischen PC-Monitore flimmern soll.Das Konzept des Spiels, das im englischen Original „Pop Idol“ heißt, lehnt sich eng an die Fernsehsendung an: Während die Nachwuchskünstler aus Fleisch und Blut in der realen Fernsehwelt Charthits oder Evergreens nachsingen müssen,
spielt der Spieler am PC erst einmal Gott und erschafft, stylt und trainiert den eigenen Kandidaten. Danach geht es richtig los: Der eigene Superstaranwärter muss heil über alle Vorrunden bis ins Finale gebracht werden. Dafür braucht der Spieler flinke Finger. Er muss in die Tasten seines Keyboards greifen und die Tastenkombinationen nachspielen, die am Bildschirm angezeigt werden, und zwar nicht nur so genau wie möglich, sondern noch dazu exakt im Takt von vierzig Charthits. Je nach dem wie gut der Spieler auf dem Keyboard spielt, singt und tanzt sein Kandidat dann auf dem Bildschirm. Greift der Spieler permanent daneben, trifft sein Kandidat die falschen Töne und tanzt wie eine lahme Ente. Klappt alles wie gewünscht, ist die Jury voll des Lobes, und der Kandidat klettert eine Stufe weiter auf dem Weg zum virtuellen Superstar. Wenn nicht – dann ist der Supertraum vom Superstar schon nach den ersten Runden ausgeträumt, und die Jury übergießt den Kandidaten mit Hohn und Spott – ganz wie im richtigen Fernsehleben („Das war eines meiner Lieblingslieder – jetzt nicht mehr!“). Ob dazu die originalen Dieter-Bohlen-Kommentare benutzt werden, ist noch nicht entschieden. Bekanntlich lässt Herr Bohlen selten etwas anbrennen – Bohlen-Fans dürfen also hoffen, und dem Rest der Menschheit ist das sowieso egal…
Quelle:
Codemasters
